Bau Kletterhilfen

Bau Kletterhilfen

Meine handwerklichen Fähigkeit sind bescheiden. Tapeten abreißen oder etwas abbauen ist für mich nichit so problematisch. Selber etwas zu bauen schon eher. Mit bescheidenen Mitteln das Treibhaus nach einem Sturm wieder funktionsfähig zu machen, kann ich mittlerweile auch. Nun hatte meine Frau eine Aufgabe für mich. Sie benötigt im Garten für diverse Gemüsearten Kletterhilfen. Vor einigen Jahren hatte sie günstig Mini-Treibhäuschen erworben, die ich in mühevoller Arbeit zusammengebaut hatte. Aus 3 dieser Mini-Treibhäuschen musste ich dann hochbeinige Tomatenschutzhäuschen bauen. Und nun sollte ich alles demontieren und aus den Seitenteilen Kletterhilfen zusammenbauen.

Eine Kletterhilfe besteht aus:

  • einem Rundbogen
  • zwei Winkelprofilen in Originallänge
  • einer Strebe aus zugesägtem Winkelprofil von 45 cm Länge

Das Vorgehen war, dass ich den Rundbogen an jeder Seite unten mit zwei Löchern versah und auch die Winkelprofile entsprechend durchlöchere. Diese Löcher dienen als Verschraubungsstellen. Die zugesägte Strebe musste dann noch weiter unten für Stabilität sorgen. Den kompletten Zusammenbau habe ich mal bildlich dokumentiert. Sowas mache ich nicht oft, also habe ich mir bei einer Kletterhilfe die Zeit genommen und insgesamt 22 Bilder gemacht. In meiner kleinen Werkstatt im Keller, die ich mir im vergangenen Jahr eingerichtet hatte, konnte ich gerade eben mit den Sachen arbeiten, weil die Profile nicht zu lang waren.

Als Lesehilfe sei gesagt, dass zunächst das Bild kommt und darunter steht der erklärende Text.


Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Dieses Bild zeigt die Bestandteile der Kletterhilfe. Es fehlt das dritte Winkelprofil, welches zu zersägen war, um 45 cm lange Streben erhalten zu können. Unterhalten wurde ich über das im Bild zu sehende Tablet mit einem Hörspiel - Lady Bedfort. Einfach genial.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Jedes Winkelprofil musste 3 Löcher erhalten. Zwei oben, um die Verbindung mit dem Rundbogen herstellen zu können, und eines bei 55 cm von unten gemessen, um die Strebe befestigen zu können.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Die bereits in den Winkelprofilen befindlichen Löcher für den Zusammenbau als Mini-Treibhaus konnte ich nicht nutzen, also musste ich selber bohren. Hier die angezeichneten Löcher für die Verbindung mit dem Rundbogen.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Zum Glück hatte ich mir im vergangenen Jahr einen Akku-Schraub-Bohrer gekauft. Bislang hatte ich immer mit meiner normalen Handbohrmaschine - kabelgebunden - gewerkelt. Die ist aber recht schwer und unhandlich. So aber ging es gut, wobei eine Standbohrmaschine wesentlich besser gewesen wäre. So hat es aber doch funkioniert und den 6-mm-Bohrer konnte ich recht gut einsetzen. Zu sehen auf dem Bild ist das Loch für die Strebe.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Die beiden Löcher für die Verbindung mit dem Rundbogen konnte ich auch gut erstellen. Es war nicht notwendig mit exakten Maßen zu arbeiten, da ich später die jeweiligen beiden Bohrlöcher als Markierungspunkte für die Endstücke des Rundbogens nutzte.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Eine Strebe ist fertig und hat drei Löcher. Wie man an der Arbeitsplatte erkennen kann, bohre ich häufiger mal was. Dieses Holzstück ist von einer alten Küchenplatte. Sobald diese nicht mehr zu gebrauchen ist, kann ich mir ein anderes Stück aus der Garage holen. Davon habe ich noch zwei andere.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Der nächste Akt in diesem Montageprojekt war das Bohren der Löcher in den Endstücken des Rundbogens. Wie oben bereits erwähnt nutzte ich die Löcher des Winkelprofils. Das ging sehr gut. Kurz anbohren, damit ich sehen konnte, wo das Loch entstehen musste, Winkelprofil wieder weglegen und dann bohren. Die Hitzeentwicklung beim Bohren war extrem. Das Metall wurde richtig heiß, also musste ich aufpassen, dass mir der Bohrer nicht verglüht oder gar bricht.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Zum Glück bin ich bei den bislang 10 erstellten Kletterhilfen nicht verrutscht. Alles hat gut funktioniert und konnte ohne Probleme zusammengeschraubt werden. Jeden Vorgang musste ich natürlich zwei Mal machen, denn ich ja auch zwei Seiten.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Diese Schrauben und Muttern hatte ich bei der Demontage der Minitreib-Häuschen gesammelt. Diese haben 5 oder 6 Jahre ausschließlich draußen gestanden und waren nicht gerostet. Endlich mal nicht rostende Schrauben.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Mit den Schrauben und Muttern verband ich dann die beiden Winkelprofile mit dem Rundbogen und zog sie nur handfest an. Liegend war das nämlich auch wegen der räumlichen Enge sehr schwer die Muttern festzuziehen.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Wie exakt ich gebohrt hatte, kann man auf diesem Bild erkennen. Optimal und für einen handwerklichen Laien wie mich eine gute Leistung. Nicht schön, aber selten und erfolgreich. Der Weg ist eben das Ziel.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Sobald beide Winkelprofile angeschraubt waren, konnte ich das Teil hinstellen und die Muttern ordentlich festziehen. Das ging mit Schraubenschlüssel und kleinem Handakku-Schrauber sehr gut.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

So sah das gute Stück aus, nachdem die beiden Verbindungen hergestellt waren. Allerdings ist das Teil sehr wackelig und nicht gut zu handhaben. Es musste also noch eine Verstärkung angebracht werden, damit Stabilität erreicht werden konnte.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Diese Profilleiste musste ich zersägen, um zwei 45 cm lange Streben erhalten zu können.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Nach dem Anzeichnen wurde das Winkelprofil in den kleinen Schraubstock gespannt. Auch dieses Teil hatte ich letztes Jahr gekauft, denn ohne dieses Teil hätte ich viel länger für das Sägen gebraucht. Exakt musste ich zum Glück nicht sägen.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Schön war, dass ich die bereits vorhandenen Löcher an den Endstücken des Winkelprofil nutzen konnte. Es blieb ein Stück übrig. Dieses werde ich für andere Projekte bestimmt mal nutzen können.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

In diese beiden Teile musste ich nun noch jeweils ein Loch bohren. Dann war die Strebe zur Montage an dem labberigen Gestell bereit.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Hier die beiden notwendigen Löcher für die Montage der Strebe.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Ich war froh, dass ich nicht millimetergenau arbeiten und sägen und bohren musste. Es ist ja nur für den Garten und wer weiß, was meiner Frau im nächsten Jahr wieder einfällt. Die Verbindung wurde mit Schraube und Mutter hergestellt. Fertig.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Mit dieser Konstruktion wurde aus dem labberigen Gestell eine gute Kletterhilfe. Die Enden des Gestells werden in den Boden gerammt.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Ich finde, dass das Bauteil aus der Entfernung durchaus ansehnlich ist. Da es nur für den Garten ist, musste ich auf gutes Aussehen nicht achten. Mir war nur wichtig, dass ich immer die gleichen Maße anwenden konnte. Krumm und schief müssen die Kletterhilfen nun auch nicht im Garten stehen.

Bau einer Kletterhilfe für Gemüse

Auf dem Bild sind zwei Haufen von Kletterhilfen zu sehen. Der linke Haufen wird von Kletterhilfen gebildet, die zuvor noch als Tomatenhäuschen gedient hatten. Diese Tomatenhäuschen hatte ich nach dem gleichen Prinzip gebaut, allerdings nicht in einer Werkstatt, sondern damals auf dem Rasen nur mit einer alten Küchenplatte als Untergrund - und ohne Schraubstock!

Der rechte Haufen ist das Ergebnis des heutigen Tages (02.05.2020). 10 Kletterhilfen in einer Arbeitszeit von 11.00 Uhr bis ca. 15.45 Uhr incl. Vorbereitung und Aufräumen und mal Akku nachladen. Das geht. In den nächsten Tagen werde ich noch mehr von den Dinger fertigen (müssen).


Was meine Frau damit wirklich machen will, habe ich noch nicht verstanden. Aber ich denke mal, dass ihre Erbsen, Gurken und anderes Gemüse, welches klettern will, damit versorgt werden soll. Auch wenn ich kein Handwerker bin, hat es Spaß gemacht. Nicht unbedingt die Tätigkeit selber, sondern eher herauszufinden, wie der Herstellungsprozess am sinnvollsten ablaufen sollte. Für die erste Kletterhilfe habe ich länger gebraucht - 30 Minuten vielleicht. Für die beiden letzten hatte ich vielleicht 20 Minuten benötigt. Es ging alles flott von der Hand.

Ich hatte aber auch das Glück, dass mal nichts schiefgelaufen war. Darüber bin ich erstaunt, da es sonst meist zu Fehlern kommt, aber auch froh, denn Zeit- und Materialverschwendung muss ja auch nicht sein.